Ansichten von Wiesen


Der Kirchplatz in der Dorfmitte.


Sommerfrische am Wiesener Wörthsee.


Das Besondere am Altmainstadion: Fußballspielen beim Dorffest mit Blick auf den Staffelberg.


Wiesen versteht es zu feiern.


Oldtimertreffen an einem schönen Sommertag.


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23.09.2019

Die Erntezeit der Bärenfrucht des Holunders ist abgeschlossen. Der Holunder wuchs in diesem Jahr besonders prächtig.

Bilderstrecke (Bitte auf Bild klicken, um Ansicht zu vergrößern).

Derzeit ist Erntezeit für die Früchte des Schwarzen Holunders. Von der Blüte bis zur  Bärenfrucht: Der Holunderbusch ist ein vielseitiges Gewächs in der Heilpflanzenkunde. Zwischen dem  „Holunderküchla“ und dem  „Holundersaft“ liegt eine breite Nutzungspalette. Die Wirkung für Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen wird in viel Literatur umschrieben und auch Anhängern der Heilpflanzenkunde, wie es Maria Treben umschreibt,  genutzt. In der sprichwörtlichen Hausapotheke oder persönlichen Überlieferungen ergänzen  sicher  zahlreiche Rezepte oder Anwendungsmöglichkeiten.
 

Allgemeine Umschreibung:
Die Holunder (Sambucus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Die Gattung enthält weltweit etwas über zehn Arten, von denen drei in Mitteleuropa heimisch sind. Am bekanntesten von diesen drei Arten ist der Schwarze Holunder, der im heutigen Sprachgebrauch meist verkürzt als „Holunder“, in Norddeutschland oft auch als „Fliederbeerbusch“ und in der Pfalz, Altbayern und Österreich als „Holler“ oder in der Schweiz und im Schwäbischen als „Holder“ bezeichnet wird. Daneben gibt es den ebenfalls strauchförmigen Roten Holunder und den staudenförmigen Zwerg-Holunder. Die Arten wachsen im gemäßigten bis subtropischen Klima und in höheren Lagen von tropischen Gebirgen.
Quelle: Wipiketia

 In unseren Regionen ist schwerpunktmäßig der Schwarze Holunder heimisch. Der „Holler“ ein Gewächs mit einer unwahrscheinlichen Triebkraft. Oft ist er dort zu finden wo es feucht ist, an schattigen Plätzen, zwischen Ziersträuchern, in verwinkelten Ecken oder durch schmale Ritzen von Pflastersteinen oder Betonfugen und… und … und
In diesem Jahr war die Üppigkeit des Holunders bemerkenswert. Hier auch im Hinblick auf die Trockenheit des vergangenen Jahres. Will uns der Holunderstrauch oder auch die Haselnuss etwas sagen?

Zum Einem gibt ein  breites Spektrum um des Heilwissen rund um dem Holunder. Im Gegenzug wird der Holunder oft als lästig gesehen, da sich der Holunder durch ein enormes Wachstum auszeichnet und dadurch mitunter Edelhölzer überwuchert oder unserer  „ Zivilisation“  hinderlich ist.

Ältere Generationen erinnern sich noch an die Überlieferung von ihren Vorfahren: „Der Holunder ist eine heilige Pflanze – ihn zu fällen bringt Unglück“!

.Im germanischen Garten fand man Haselnuss und Holunder, der in allen seinenTeilen dem Menschen diente: Beeren wurden als Mus genossen, Rinde, Wurzeln und Blüten nützten gegen verschiedene Leiden. Fliederbeersuppe und Holdermuswaren verbreitete Gerichte. Der Holunderbusch war der nächste Arzneischatz des Bauern und galt daher als Wohnsitz des guten Hausgeistes.






Mythologie über den Holunder
Baum des Lebens und Baum des Todes.....
Zahlreiche Mythen, Sagen und Geschichten ranken sich um den Holunder...der Baum der "Frau Holle"....
..wunderschöner alter Holunderstrauch
Der Holunder war schon immer eine der wichtigsten Heilpflanzen für den Menschen.
Das Wort Holunder stammt von dem althochdeutschen Wort Holuntar (Holun = hohl, heilig, günstig, gnädig) ab. Tar kommt von Baum oder Strauch.
Der lateinische Name des Strauchs, Sambucus, geht wahrscheinlich auf die Sambuche zurück, ein harfenähnliches altgriechisches Instrument, das aus Holunderholz gefertigt wurde.
Allein in der deutschen Sprache gibt es eine Vielzahl von Ausdrücken für den Holunder: Attich, Alhorn, Betschel, Elder (engl.), Ellhorn, Flieder, Fliederbusch, Holder, Holler, Huskolder, Kelkenbusch, u.v.a. Namen.
Der Holunder verkörperte bei den Kelten die Unendlichkeit des Lebens: Im Winter war der Baum "tot" - im Frühjahr erwachte er zu neuen Leben.
Bereits in der Bibel sollen sich angeblich zahlreiche Hinweise auf den Holunder finden:
•    so soll die Wiege des Jesuskind aus Holunderholz gefertigt worden sein
•    die Heilige Familie soll auf der Flucht nach Ägypten unter einem Holunderbaum gerastet haben
•    das Kreuz Christi soll aus Holunderholz gewesen sein
•    Judas soll sich an einem Holunderbaum erhängt haben (Anmerkung: Ein morchelartiger Pilz der nur am Holunderstamm wächst, genießbar und sehr gesund ist, heißt im Volksmund "Judas-Ohr")
Baum des Lebens und Baum des Todes...
•    Bei den Kelten galt der Holunder als heiliger Baum. Er verkörperte die Unendlichkeit des Lebens: Im Winter war der Baum "tot" - im Frühjahr erwachte er zu neuen Leben.
•    Im druidischen Baumkalender ist der Holunder der 13. und letzte Jahresbaum. Er schließt das Jahr ab und steht für Tod und Wiedergeburt.
•    Germanische Stämme wie die Friesen, bestatteten ihre Toten unter dem Ellhorn (Holunder) nahe beim Hause.
•    Die Germanen verehrten den Holunder und opferten ihm Brot, Milch und sogar schon Bier.
•    Die Namensähnlichkeit von Holda, die Muttergöttin aus der germanischen Mythologie, ist nicht zufällig. Der Name Holda (auch Holla oder Hohe, in Grimms Märchen: Frau Holle) bedeutet die Strahlende. Holda wurde als Hausgöttin verehrt. Man brachte ihr Opfergaben zum Holunderbusch. Holda war auch die Schutzpatronin für Menschen und Pflanzen. Sie vermochte Menschen von Krankheiten zu heilen. Ihn ihr verkörperte sich die Güte von Mutter Erde und das Strahlen des Himmelslichts gleichermaßen.
•    Auch Freya, die germanische Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit, soll eine besondere Beziehung zum Holunderstrauch haben und im Holler wohnen.
•    So lange Menschen an Frau Holle glaubten, war es verboten, einen Hollerbusch zu fällen oder zu beschädigen. Krankheit und Tod so hieß es, seien die Folgen.
•    Aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist überliefert, dass die Menschen den Holunder um Verzeihung baten, wenn sie ihn fällen mussten. Es war nur Witwen und Kindern erlaubt, diesen zu fällen.
•    Im Zuge der Christianisierung wurde der heilige St. Nikolaus an die Stelle von Frau Holle gesetzt. Den Holunderzweig den er in der Hand hielt - ein Symbol für Fruchtbarkeit - verwandelte sich in eine Rute.
•    Man pflanzte den Holunder oft zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag als Hausbaum.
•    Ein alter Glaube besagt, dass es ein Zeichen dafür sei, dass ein Verstorbener seine Ruhe gefunden habe, wenn ein auf seinem Grab eingepflanzter Holunderzweig zu wachsen begänne.

Überlieferte Weisheiten / Bauernregeln
"Wenn der Holunder blüht, legen die Hühner weniger Eier."
"Wenn der Holler blüht, wird der Boden nicht trocken."
"Wenn der Holunder blüht, sind die Bienen müd."
"Blüht im Juni der Holler, wird die Liebe immer toller."
"Wie der Holunder blüht, Rebe auch und Lieb' erglüht. Blühen beid' im Vollmondschein, gibt's viel Glück und guten Wein."
"Unter einem Hollerbusch zu schlafen, soll sehr heilsam sein".


Lesen Sie im nächsten Artikel:
Was steckt dahinter: Der Holunder schützt vor bösen Geistern!



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Idee, Texte und Bilder: Franz Böhmer