26.05.2016
Das Land der Nachtigallen - Wiesen - ein Sonett von Georg Adam Thiem feiert am heutigen 26. Mai seinen 180. Geburtstag.
Georg Adam Thiem und seine Gedichte: Thiem, 1811 als Sohn eines Webermeisters in Bamberg geboren, war von Herbst 1835 bis Frühjahr 1837 Kaplan in Döringstadt.
Thiem war wohl einer der literarisch produktivsten Geistlichen, den die Diözes Bamberg im 19. Jahrhundert besessen hat; er veröffentlichte Predigten, Andachtschriften, Nachrufe und vieles andre. Während seines anderthalbjährigen Aufenthaltes in Döringstadt scheinen ihm die Aufgaben in Wiesen genug Muße für seine Schriftstellertätigkeit gewährt zu haben. Beispielhaft seine drei Gedichte zitiert die er als Wiesener Kaplan geschrieben hat.
Das Gedicht - Das Land der Nachtigallen - veröffentlicht im TAG-BLATT DER STADT BAMBERG vom 26. Mai 1836, hat Thiem seinem Wirkungsort Wiesen gewidmet.
Quelle: Im Jahr 2000 wurde das 500-jährige Jubiläum der St. Andreas Kirche gefeiert. Prof. Dr. Günter Dippold übersetzte einen Brief aus dem Jahr 1475 aus dem Kirchenlatein und sagte zu eine Chronik zu verfassen. Große Freude bei allen Beteiligten als Dippold bei seinen Nachforschungen auf die Gedichte von Georg Adam Thiem stieß. Die Gedichte sind auf Seite 40 und 41 der Chronik "500 Jahre St. Andreas Kirche" abgedruckt.
Das Jahr 1836 steht auch für die Mainverlegung Höhe Wiesen um etwa 400 Meter Richtung Osten. Bis zu dieser Zeit floss der Main direkt an Wiesen vorbei. Die Pappelhaine kennzeichnen noch heute den ehemaligen Mainverlauf. Die Nachtigall hält sich gerne in feuchten Dickichten, sprich im Unterholz auf. Die Ufer des Main boten hier wohl ideale Gegebenheiten. Auch heute ist die Nachtigall in den ehemaligen Mainauen/Biotopen bei Wiesen beheimatet. Die Anwohner können die Nachtigall gut bestimmen, wenn sie in verschiedenen Tonlagen, verstärkt in den Monaten April und Mai trillert.
Franz Böhmer