Theatergruppe "Rampenlicht" inszenierte einen unterhaltsamen Abend vor Gericht

Die Theatergruppe "Rampenlicht" spielte während der Theatertage 2007 in Wiesen "Raphael in den Zeugenstand", eine Komödie in drei Akten.Die Schar der Laiendarstellerinnen- und darsteller stellten mit Witz, Charme, und Verkleidung einen belebenden Verhandlungstag bei Gericht nach. Ein dekorativ gestaltetes Bühnenbild mit vielen liebevollen arrangierten Details gab den passenden Rahmen. Das Publikum zeigte sich bei den Aufführungen am Wochenende begeistert.

Der Inhalt des Stücks

Gerichtsdiener Graulich, gespielt von Wolfgang Jäger, inspiriert im Vorfeld der Verhandlung den Gerichtszahl: Akten ordnen, etwas Staub wischen, dabei entdeckt er auch das schief hängende Kruzifix und rückt es zurecht.

Sichtlich gezeichnet von einer gemeinschaftlich durchzechten Nacht betreten Richter Josef Grosch, gespielt von Wolfgang Müller, Staatsanwalt Wenzel Silberberg (Stephan Schober) und Verteidiger Ludwig Lemmle (Gregor Schober) in schwarzen Talars die Bühne. Gerichtsdiener Graulich macht sich lustig über den Zustand des Drios.

"Angeklagte in Zeugenstand", ruft der Gerichtsdiener. Petra Müller spielt hinreißend die Angeklagte Nora Sturm. Man wirft ihr vor, dass ihr Papagei in der Nacht vom 14./15. unzüchtige Lieder gesungen habe. Angezeigt hätte sie ihre Nachbarin.

Witwe Sturm, schwerhörig durch die langjährige Tätigkeit ihres verstorbenen Mannes als Sprengmeister, macht sich mittels eines Hörrohres mit der Gerichtsbarkeit verständlich. Sie bringt Richter und Staatsanwalt nahezu zur Verzweiflung; ein Alibi, dass sie in der fraglichen Nacht nicht in ihrer Wohnung war, bringt sie vor. Bei ihrem Freund Knut wäre sie samt Papagei gewesen. So nebenbei beklagt sich die Beschuldigte, dass sie auf der Suche nach einem Vater für ihren Enkel sei.

Die Protokollführerin, Frau Schnörgel, nimmt ihren bislang verwaisten Platz im Gerichtssaal ein. Zuvor gibt sie dem Richter ein Bussi und duzt ihn. Jetzt werden wieder die Erinnerungen an die durchzechte Nacht wach, an der auch Frau Schnörgel, gespielt von Silke Göttlicher, beteiligt war. Wie peinlich für den Richter.

Dem ganzen Wirrwarr, den auch der Gerichtsdiener immer wieder fördert, soll durch den Auftritt der Zeugin Resi Wulf (Kunigunde Wohnig) in geordnete Bahnen geleitet werden. Sie legt unverzüglich los und bezeichnet ihre Nachbarin als unmögliche Person. Ihre Anzeige begründet Resi Wulf damit, dass ihr Mann - sie bezeichnet ihn als ihren Alten - Rangierer bei der Bahn wäre. Wenn er eben nach Hause käme, wäre er ausrangiert. Man wolle einfach schlafen und nicht unzüchtige Lieder aus der Wohnung der Nachbarschaft hören. Das anrüchige Lied: "Das Wirtshaus an der Lahn". Auch unter Zutun des pfiffigen Gerichtdieners kommt zur Erläuterung, dass es sich um kein normales Wirtshaus handelt, sondern um ein Freudenhaus.

Entlastung für die Beschuldigte: Zeugin und Nachbarin Henrike Baumeister, gespielt von Katja Wohnig, entlastet Nora Sturm. Sie bestätigte, dass die Beschuldigte in dieser Nacht nicht Zuhause gewesen wäre. Lieder hätte sie in der besagten Nacht zwar auch aus der Wohnung gehört, dies seien aber "fromme Lieder" gewesen. Ihrer Ansicht nach waren es menschliche Stimmen, denn es wurde über Bettdecken und weiter gesungen. Eine sichtbare Wendung tritt bei Richter Grosch ein. Nervös blättert er in seinem Taschenkalender und ordnet mit hochrotem Kopf und kräftiger Stimme anschließend eine Sitzungsunterbrechung an.

Mit Fortführung der Verhandlung spricht der Richter die Angeklagte frei. Zur Begründung gefragt, erklärt der Richter, die Mutter des Freundes von Frau Sturm hätte bestätigt, dass diese in der besagten Nacht bei ihrem Sohn Knut war. Dies hätten seine Beamten während der Verhandlungspause in Erfahrung gebracht.

Eine Notlüge wie sich herausstellt. Nora Sturm stößt in die sprichwörtlich offene Wunde. Die genannte Mutter ist nämlich schon 2 Jahre tot. Schweißperlen jetzt bei Richter Grosch. Posthum wird er zum Angeklagten und muss in den Zeugenstand.

Anlass ist die ledige Tochter von Frau Sturm, Katharina Sturm. Sie bedient im Dorfwirtshaus beim "Kaser" und hatte ihrer Kollegin erzählt, dass sie in dieser Woche sturmfreie Bude hätte. Das hatten die 3 Juristen bei einem Saufgelage vernommen und stürmten in der besagten Nacht des Freitags auf den fünfzehnten August die Wohnung von Katharina und deren Mutter.

Höchste Verlegenheit bei den Betroffenen. Der schlaue Gerichtsdiener bringt Licht in die Sache und entlastet das Trio. Es seien nur Versuche gewesen. Er, Retter in der Not, hätte die Betrunkenen aus der Wohnung geworfen. Er sei dann im Schlafzimmer von Katharina, so Graulich bekennend, über den Teppich gestolpert und eben ins Bett gefallen. Man sei sich dann eben näher gekommen und so seien die Gesänge mit der Bettdecke entstanden. Graulich gesteht weiter: er habe sich schon mehrfach heimlich mit Katharina getroffen und der Papagei war stets dabei. Die Enkelin von Nora Sturm, die kleine Franziska - hat sie jetzt ihren Vater?

Dank an Mitwirkende, Unterstützer und Sponsoren

Zum Schluss dankte Regisseur Gregor Schober Silke Gerber, zuständig für die Maske, Souffleuse Christina Böhmer, der Gastwirtsfamilie Hellmuth für die Bereitstellung ihrer Scheune, den Vorverkaufsstellen, Raiffeisen- Volksbank Bad Staffelstein, Gaststätten Thomann und Hellmuth, dem Küchenpersonal, Feuerwehraufsicht, weiter Sponsoren und Spendern: Biolandbäckerei Schedel, Firma Rößler sowie der R&V. Ein besonderer Dank ging an die Firma "Geka-Brütting" für das Sponsoring "Beschaffung von Polo-Shirts", die erstmals an diesem Abend getragen wurden.

Diesen Artikel: drucken  | weiter empfehlen

Social Bookmarking
Bookmark bei: Mr. Wong Bookmark bei: Webnews Bookmark bei: Icio Bookmark bei: Oneview Bookmark bei: Linkarena Bookmark bei: Yigg Bookmark bei: Digg Bookmark bei: Del.icio.us Bookmark bei: Reddit Bookmark bei: Furl Bookmark bei: Yahoo Bookmark bei: Google
 

Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Impressum

Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Text und Bild:

Impressum:
Anbieter: Franz Böhmer
Döringsatdter Str. 7 - 96231 Bad Staffelstein
Tel.: 09573-44 16 - E-Mail: info@wiesen-dorf.de

Inhaltlich Verantwortlicher (gemäß Paragraph 10 Absatz 3 MDStV): Franz Böhmer
(Anschrift siehe Anbieter)