"Eine verrückte Familie"
Lustspiel in 3 Akten von Walter G. Pfaus

Das Wohnzimmer der, so scheint es etwas "verrückten Familie" bot für die begeisterten Besucher die Kulisse für die diesjährige Aufführung. Regisseur und Vorsitzender Gregor Schober hatte mit seinen fleißigen Helfern wieder ein identisches Bühnenbild gefertigt. Nahezu maßgeschneidert die Laienspieler zu ihren Rollen. Seit Jahren bei der Premiere schon Stammgäste: "Die Graatzer Hecht'n"; sie hatten sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

Nach langer Vorbereitung ist es endlich soweit, meinte Gregor Schober, Man freue sich bei der Laienspielgruppe auch im 5. Spieljahr über das rege Interesse, was der Spielerschar auch immer wieder Auftrieb gibt, Theater als einen Teil von Kulturpflege zu betreiben. Einen besonderen Gruß widmete Schober den "Graatzer Hecht'n", die einmal mehr ihre freundschaftlich Beziehung zu den Theaterfreunden und der Familie Schober unterstrichen. Sie hatten sich gut in den Inhalt des Stückes eingelesen und vor jedem Akt mit einer Liedmelodie "In alter Zeit" dem Publikum in jeweils 3 Strophen die Ereignisse vorangekündigt. Die einzelne charakteristische Vorstellung der Darsteller in Mundart nach der Liedmelodie "Gfreit mi nix als wie mei Kunnela", zeigte einmal mehr das Talent, musisches Können und die Liebe zur Mundart von Hans-Jürgen, Heinrich, Tanja und Christian Geßlein sowie Peter Bartosch auf.

Im Wohnzimmer der Familie Witzig ging es von Beginn an turbulent zu. Stefan Witzig, gespielt von Wolfgang Jäger, hat es als Familienvater nicht leicht. Seine Kinder, Alex Witzig, in dessen Rolle Christian Schober sich versteckte und die beiden Töchter Kerstin und Uschi Witzig (Katja Wohnig und Silke Göttlicher) machen sich lustig über die handwerklichen Künste ihre Vaters, als dieser damit beschäftig ist, ein Türe zu streichen.

Das Problem ist die Ehefrau von Stefan Witzig, Verena, gespielt von Heike Lieb. Übereifrig kümmert sie sich um die Finanzierung der Kirchenrenovierung und Abhaltung eines Bazars. Stefan Witzig regt der Kontakt seiner Frau zum Pfarrer (Volker Schelhorn) ganz schön auf. Er betitelt den Pfarrer als "jungen Pressesprecher des Herrgotts, der auf der Kanzel nur Werbung für seinen Klingelbeutel macht, in dem man angeblich nur Scheine einwerfen darf. Witzig meint unter Anspielung auf örtliche Gegebenheiten, der Pfarrer solle doch bei der Stadt Bad Staffelstein um Bezuschussung nachfragen, schließlich hätte doch auch der örtliche Stadtrat für den Bau seinen Feuerwehrweihers 80% Zuschuss erhalten.

Opa Witzig, gekonnt gespielt von Wolfgang Müller, ist der charmante Frauenheld und stets streng zu seinem Sohn. Mit seiner Frau, Oma Witzig, dargestellt von Kunigunde Wohnig, hat er aber stets so seine Probleme, denn sie vergisst nach wenigen Minuten alle Neuigkeiten. Ein großes Grillfest ist angesagt. Als so ungeliebter Gast , vorallen bei den Kindern Witzig, geht die Nachbarin Franziska Wohlrabe im Haus ein- und aus. Petra Müller stellte diese gut dar und musste sich doch so manches mal die Spottreden der Kinder anhören. Einsam, so scheint, wird mittlerweile Stefan Witzig, denn seine Frau vernachlässigt wohl auch die vermeintlich ehelichen Pflichten.

In diese familiären Turbulenzen kommt der einfühlsame Ton der Freundin von Verena Witzig, Carmen Rost, für Stefan Witzig wohl gerade recht. Susanne Werner spielte die Rolle der Carmen maßgeschneidert. Der Tumult ist perfekt: Bei einem kleinen Annäherungsversuch verliert Carmen einen Knopf an ihrer Bluse. Stefan holt Nadel und Faden. Verwirrung und großes Geschreie: Verena Witzig kommt herein und just in dem Augenblick fällt ihr Ehemann beim Knopfanähen auf dem Sofa auf Carmen.

Kerstin Witzig weiß die Lösung: Das hohe Gericht tagt unter ihrem Vorsitz. Angeklagt ist der Vater wegen versuchtem Ehebruch. Das Gericht kommt nach der Anhörung von Beschuldigten und Zeugen zur Ansicht, dass es sich um die Verkettung von unglücklichen Umständen gehandelt hat. Verena Witzig gesteht reumütig, dass sie sowohl ihren Haushalt und vor alle m ihren leiben Mann vernachlässigt hat. Ihre Freundin Carmen meinte, dass sie durch die kleinen Freundschaftsdienst der Ehe ja nur wieder auf die Sprünge helfen wollten. Versöhnung im Hause Witzig und der flippige Opa glaubt sogleich die "Freundschaftsdienste" von Carmen in Anspruch nehmen zu können

Gregor Schober dankte zum Schluss den Aktiven, Souffleuse Anna Müller sowie Silke Gerber, die für die Masken sorgte. Weiter galt sein herzlicher Dank der Familie Hellmuth für die Bereitstellung der Theaterscheune, den Theaterfreunden Lahm für die Ausleihung der Bühne und Fa. Martin Wunner für die Bereitstellung von Materail. Den Vorverkaufsstellen und nicht zuletzt den Sponsoring für Werbemittel; Bioland Bäcker Schedel, Raiffeisen- und Volksbank sowie dem Fotostudie Beate Wendler. Ein ganz besonderer Dank galt auch dem fleißigen und treuen Verkaufspersonal.

Bei der Vorstellung der Laienspieler brachte die immer hellhörige Frau Wohlrabe noch einen Sketsch ein: Manchmal träume sie von Männer auch mit langen Haaren. An den Toren der Theaterscheune hätte sie so manchmal bei ihren Spaziergängen gelauscht wenn von Gregor fleißig gehämmert und gezimmert wurde.

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Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Impressum

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