Krötenwanderung in Wiesen

Die Saison ist fast vorbei, weiß Arno Groß zu berichten. Er und seine Frau Rita müssen es wissen: Beide erkannten vor 22 Jahren, dass sie Kröten und Molche bei ihren alljährlichen Wanderungen im Frühjahr von den Eierbergen in die Gewässer der Altarme des Maines zusehends vom Straßenverkehr gefährdet waren.

Es gab zunächst noch keinen Krötenzaun; so sammelten sie morgens und abends entlang der Straße. Die Notwendigkeit eines Zaunes entlang des Straße Richtung Nedensdorf wurde alsbald erkannt. Im Landratsamt nahm man sich der Sache an. So wird alljährlich der Zaun mit fast 1000 Metern Länge von fleißigen Händen aus der Ortschaft aufgebaut. Einen Durchlass gibt es nicht. Man behilft sich mit Eimern, die in regelmäßigen Abständen unmittelbar hinter dem Zaun eingegraben werden.

Seit fast 20 Jahren um diese Jahreszeit vernimmt man vor dem Haus des Ehepaares Groß mit Einbruch der Dunkelheit Kinderstimmen. Das Ehepaar Groß verstand es, die Kinder des Ortes für das Krötensammeln zu begeistern. Dieses Begeistern haben schon mehrere "Generationen von Krötensammlerinnen- und sammlern" durchgemacht. Sie lebt heute noch mit der gleichen Euphorie. Vor Beginn der Sammlung wird "gesetzt". Wie viele Molche und Kröten werden heute wohl gesammelt. Am Schluss gibt es kleine Belohnungen für den oder die Siegerin.

Eine gute Sache, für die sich das Ehepaar hier hergibt. Die Kinder lernen Verständnis für Natur und Kreisläufe in der Tierwelt. Außerdem ist beim Sammeln auch Diziplin und Gemeinschaftssinn gefragt. Aus Schutz vor dem Straßenverkehr tragen die Kinder und natürlich auch Erwachsenen Schutzwesten. Außerdem werden 2 gelbe Blinklichter mitgeführt. Die Ausstattungsgegenstände rekrutieren von der Feuerwehr. Das Tragen der Schutzwesten hat sich bewährt, meint das Ehepaar und auch mitunter Elternteile, die die Karawane der Kinder begleiten. Ein Dank gilt der Feuerwehr.

Ob aus den Eimern oder direkt vom Zaun aufgelesen, werden die Molche und Kröten in den naheliegenden Altarm des Maines gebracht. Die Ausbeute war heuer eher mager: Etwa nur ein Drittel der Kröten und 10 % der Molche wurden im Vergleich zum letzten Jahr gezählt. Arno Groß muss es wissen, denn er führt seit Beginn der Sammlungen Statistik. Heuer waren ausnahmslos viele weibliche Kröten mit Laich dabei, ergänzt Arno Groß.

2-3 Tage wird man in Wiesen noch sammeln, dann wird auch der Zaun vor Ort geöffnet, damit die Kröten wieder nach und nach zurück wandern können.

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Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Impressum

Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Text und Bild:

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