Brauereigaststätte Hellmuth feierte 250-jähriges Brauereijubiläum

1756 wurde in Wiesen die erste Privatbrauerei mit Genehmigung des Ortsherren, dem Bamberger Dompropst, eingerichtet. 1812 übernahm ein Vorfahre der Familie Hellmuth die Brauerei, seither ist sie in Familienbesitz. Mit einem Fest wurde am 19. und 20. August die Verleihung des Braurechts vor 250 Jahren gefeiert.

Bezirksheimatpfleger referierte über Braureigeschichte

Dabei habe es in Wiesen lange Zeit zuvor schon Wirtshäuser gegeben, sagte Bezirksheimatpfleger Professor Günter Dippold in seinem Vortrag über die Geschichte der Brauereigaststätte Hellmuth. So sei ein Rechtsstreit um das Schankrecht aus den 1420er Jahren überliefert. "Dass es in einem Dorf ein Brauhaus gab, das war gar nicht so selbstverständlich." Galt das Brauen einerseits als Vorrecht der Bürger in den Städten. Außerdem lag Wiesen abseits. "Warum hat es also so viele Schankrechte gegeben?", fragte Professor Dippold. Zur Information: 1770 wurde ein zweites Braurecht verliehen, auch diese Gaststätte gibt es heute noch.

Es gab zwei Kundenkreise zur damaligen Zeit: Das waren die Flößer auf dem Main und die Wallfahrer, die auch nach Vierzehnheiligen pilgerten, obwohl die Basilika noch eine Baustelle war. "Das Geschäftsklima war jedenfalls 1756 günstig; dank Flößerei, Vierzehnheiligen-Wallfahrt und Marienverehrung am Ort." Denn die Einwohner hatten sich um sogenannte Ablässe für ihre Kirche bemüht, in der seit Jahrhunderten Maria verehrt worden sei, so der Bezirksheimatpfleger.

Die greifbare Geschichte der Gastwirtschaft beginne erst 1811 oder 1812. Damals übernahmen Johann und Anna Margaretha, eine Gastwirtstochter aus Döringstadt, das Anwesen. Seit dieser Zeit ist die Gastwirtschaft und die Brauerei im Familienbesitz, mittlerweile in der siebten Generation mit den beiden Geschwistern Simone und Andreas. Die Familien- und Betriebsgeschichte stehe für "Beharrlichkeit und die Bereitschaft zur Veränderung", sagte Professor Günter Dippold. "Oft hat man nicht gebaut, aber wenn man gebaut hat, dann richtig." Als Beispiele nannte er den Bau der Kegelbahn in den 1880er Jahren, den grundlegenden Umbau des Hauses 1907, weil der Saal für die Tanzmusik zu niedrig gewesen sei und die Aufstockung der Brauerei 1925.

Diese Beharrlichkeit habe auch nach dem Krieg dazu beigetragen, dass die Gastwirtschaft und die Brauerei überlebt habe, in Zeiten, in denen manche kleine Brauerei und viele Dorfgasthöfe aufgegeben hätten, sagte Professor Dippold sinngemäß. "Beharrlichkeit, Durchhaltevermögen einerseits, Bereitschaft zur Veränderung, Mut zum Neuen: Beides wünsche ich Ihnen zum 250ten."

Bieranstich mit Landrat Leutner

Auch Landrat Reinhard Leutner, der das Fest mit dem Bieranstich eröffnete, bezeichnete die Brauereigaststätte als "traditionsreich" und wies darauf hin, was die Familie über die Generationen hinweg geleistet habe. Der zweite Bürgermeister der Stadt Bad Staffelstein, Hans-Josef Stich, sagte: "Es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein Familienbetrieb so lange hält." Heute sei die Brauerei eine von acht offiziellen Brauereien im Stadtgebiet. Vor 15 Jahren habe es noch 17 gegeben, sagte Landrat Leutner.

Zahlreiche Gäste kamen

Zahlreiche Besucher kamen an diesem Wochenende nach Wiesen, um das Brauereijubiläum zu feiern. Eines durfte dabei natürlich nicht fehlen: Das selbst gebraute Bier. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt und die Besucher konnten aus einem reichhaltigen Angebot wählen. Für die Unterhaltung der Gäste sorgte am Samstag das Duo "Frankenpop" und am Sonntag spielten die "Oberfrankenrebellen" auf. Jedenfalls war Familie Hellmuth mit der Besucherresonanz zufrieden, auch wenn das Wetter am Sonntag erst gegen Abend wieder schön wurde.

An dieser Stelle soll noch einmal all den Helfern gedankt werden, die dazu beigetragen haben, dass das Fest so gut gelingen konnte und nicht zuletzt den Gästen, Freunden und Bekannten für ihren Besuch.

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Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Impressum

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