Theatergruppe "Rampenlicht" überzeugte mit Stück "Dem Himmel sei Dank"

Die Theatergruppe "Rampenlicht" spielte während der Theatertage 2006 in Wiesen das Lustspiel "Dem Himmel sei Dank" von Bernd Gombold. Die Laiendarstellerinnen und -darsteller fügten sich gekonnt und mit Hingabe in ihre Rollen ein. Der Bezug zum örtlichen Geschehen und zu bekannten Personen verliehen dem Stück eine besondere Note.

Einmal mehr begleiteten die "Graatzer Hecht`n" die Premiereaufführung. Hans-Jürgen, Heinrich und Tanja Geßlein sowie Peter Bartosch stellten in ihren bekannten Mundart-Gesängen jeden Mitwirkenden in Bezug auf seine Rolle vor. Zudem wurde jeder Akt noch musikalisch eingeführt.

Spielort war das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer im Pfarrhaus. Regisseur und Vorsitzender Gregor Schober hatte mit seiner treuen Helferschar ein dekoratives Bühnenbild mit Kachelofen geschaffen. Hausherr im Pfarrhaus ist Pfarrer Alfons Teufel, der mit nicht ganz alltäglichen Mitteln versucht, dringend benötigtes Geld für die Renovierung der Friedhofsmauer aufzutreiben. Stefan Schober interpretierte tadellos und gekonnt diese Rolle. Kein Wunder, denn das Thema Sanierung der Friedhofsmauer ist eine aktuelle Thematik im Ort.

Die einzelnen Szenen: Einleitung

Die Einleitung zeigt eine Runde beim nächtlichen Schafkopfspielen. Der Pfarrer erhofft sich von diesen Runden genauso wie vom Verkauf von schwarz gebranntem Schnaps Einnahmen für die Renovierung der Friedhofsmauer. Die Runde um Pfarrer Alfons, Messner Johannes und Herrn Engel wartet auf den Schobers Gregor. In das heitere Kartenspiel, bei dem so mancher Wiesener Kartenspieler sein Fett abbekommt, wurde unter anderem die Begrüßung der Gäste eingebaut. Am Abend der Premiere wurden besonders die Bürgermeister Jürgen Kohmann und Bernhard Kasper begrüßt. Weiter wurde auf Verhaltensregeln hingewiesen und die Sponsoren: Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein e.V., Ebitsch Solartechnik, Silke`s Haarstudio, Brauereien Hellmuth und Thomann sowie Schuh Heinkelmann Bad Staffelstein genannt.

Nachdem sich die Runde auflöst, zieht es den schlitzöhrigen Messner Johannes Höll, gespielt von Wolfgang Jäger in hervorragenden Darstellungen, auf die gemütliche Kachelofenbank. Seine Oberbekleidung legt er hierzu ab.

Die einzelnen Szenen: Der geheime Plan des Pfarrers

Als der Hahn am Morgen kräht, ist Hermine, die Haushälterin des Pfarrers damit beschäftigt, die leeren Flaschen vom Tisch zu räumen und das Frühstück des Pfarrers zu richten. Sonja Kasper spielt diese Rolle der bestimmenden, resoluten Haushälterin sehr gut, die mehrmals auch ihr gutes Herz beweist und es faustdick hinter den Ohren hat.

Hermine meint während des Frühstücks zum Pfarrer, dass die nächtlichen Schafkopfrunden im Pfarrhaus schon Dorfgespräch wären und die Pfarrgemeinderatsvorsitzende nicht mit Kritik spare. Der Pfarrer wiegelt ab und verweist auf die 40 Euro Einnahmen aus der nächtlichen Runde. Eine vermeintlich neue Einnahmequelle offenbart er dabei seiner Hermine: Die Vermietung von leeren Zimmern im Pfarrhaus. Unverzüglich kommt auch wieder die Pfarrgemeinderatsvorsitzende ins Gespräch, die Hermine den "Erzengel" nennt.

Der Messner, noch vom Alkohol gezeichnet, ist an diesem Tag zu keiner Arbeit fähig. Dabei stellt sich auch heraus, dass dieser stets die himmlischen Tropfen des Pfarrers heimlich im Keller genießt. Hermine drängt den leitenden Messner aus dem Wohnzimmer und schüttet ihn dabei das Blumenwasser ins Gesicht.

Der Pfarrer ist sich indes bewusst, dass er heute die Arbeit des Messners selbst verrichten muss. Er zieht die Arbeitsjacke und Mütze des Messners über, um dringend die Wühlmaushügel auf der Pfarrwiese zu beseitigen, damit auch keine Pachteinnahmen verloren gehen. Noch während der Pfarrer frühstückt, erkennt Hermine Emma Höll bei einem Blick durch das Fenster. Die hat bestimmt wieder einiges auf dem Herzen, meint Emma. Der Pfarrer: "Wenn nur der Messner soviel arbeiten würde wie seine Frau redet: Schnell und viel."

Emma, temperamentvoll, aber auch gutmütig, gespielt von Kunigunde Wohnig, betritt das Wohnzimmer und sucht ihren lieben Mann. Der Pfarrhaushälterin erläutert sie, dass ihr Mann die ganze Nacht nicht heim gekommen sei und sie schon Alpträume habe. Der Pfarrer sitzt ihr indes mit dem Rücken entgegen. Emma meint anhand der Kleidung ihren Mann zu erkennen und schlägt unverzüglich mit ihrer Handtasche mehrmals auf den Pfarrer ein. "Da bist du ja, du Lump! Wo warst du die ganze Nacht?", ruft sie entrüstet.

Die Verwechselung des Pfarrers mit ihren Mann ist ihr peinlich und sie sagt auch zu, zur nächsten Beichtstunde zu kommen. Zu guter letzt kommt Messner Johannes noch ins Wohnzimmer. Sie nimmt ihren lieben Mann mit nach Hause.

Die einzelnen Szenen: Das Gespräch mit Frau Engel

Neuer Besuch kündigt sich im Pfarrhaus an: Elfriede Engel besucht den Pfarrer mit ihrer Nichte. Von resolut bis scheinheilig, spielte Petra Müller vorzüglich diese Rolle. Ihre Nichte Uschi Engel wird dargestellt von Julia Böhmer. Elfriede Engel stellt dem Pfarrer Uschi als ihre Nichte vor, die ab heute ihr Praktikum im Pfarrsekretariat beginn soll, bevor sie ins Kloster geht. Uschi hingegen spricht nicht von wollen, sondern von müssen. Jetzt bekommt noch der Pfarrer seine Abreibung vom "Erzengel": Der Messner habe wieder das Morgenläuten vergessen, der Organist spiele zu laut und die Kinder seien im Gottesdienst zu laut und, und, und. Der Pfarrer schenkt seiner Vorsitzenden nicht die notwendige Beachtung und meint, ob sie denn auch Spenden für die Sanierung der Friedhofsmauer gesammelt hätte.

Sehr zum Spaß des Messners und Hermine, lässt man Frau Engel die Keksdose öffnen in der zuvor wieder die Maus eingesperrt wurde. In ihrer panischen Angst verspricht die Geplagte, dass sie sich niemals mehr beim Pfarrer über den Messner beschweren werde.

Die einzelnen Szenen: Der Besuch des Domkapitulars

Hermine näht am Talar des Pfarrers, den der Messner kurzerhand anprobieren musste. Sie unterhalten sich dabei auch, wen denn der Pfarrer alles einquartieren wolle. Eine Lehrerin und ein Student hätten sich zum Beispiel telefonisch gemeldet, meint Johannes. Auch Uschi mischt sich ins Gespräch und lässt wissen, dass sie eigentlich nicht ins Kloster will, sondern dies nur ihre Tante möchte, um bei den Pfarrgemeinderatswahlen ein gutes Ergebnis zu erzielen.

In die Runde tritt jetzt Domkapitular Dr. Jüngling. Gekonnt und jeder Situation bestens angepasst spielt Wolfgang Müller diese Rolle. Er erklärt, dass er von seiner Exzellenz, dem Bischof, geschickt wurde, um die höchst merkwürdigen Vorgänge im Pfarrhaus zu klären. Die Verwirrung ist perfekt. Man sieht dem Domkapitular als Übernachtungsgast und der Messner trägt noch den Talar des Pfarrers. Kopfschüttelnd hört sich der hohe Gast die Begründungen des Messners an - er hält ihn für den Pfarrer -, dass doch alles nur für die Renovierung der Friedhofsmauer getan werde.

Emma kommt jetzt herein und erkennt ihren Mann im Talar des Pfarrers. "Du Lump!", beschimpft sie ihn und zieht ihn aus dem Raum. Der Domkapitular ist fassungslos. Der richtige Pfarrer versucht jetzt, alles aufzuklären. Während Pfarrer Alfons auf Zuschüsse für die Renovierung der Friedhofsmauer von der Diözese hofft, unterbreitet ihm der Gast, dass er nur hier sei, um die ominösen Umstände im Pfarrhaus aufzuklären.

Die einzelnen Szenen: Die Aerobic-Lehrerin im Pfarrhaus

Ins Geschehen rückt jetzt ein neuer Gast im Pfarrhaus. Die Aerobic-Lehrerin Heidi Blum, frech, gekonnt und freizügig gespielt von Monika Görtler, stürmt locker gekleidet ins Wohnzimmer. Sie müssen der ulkige Pfarrer sein, der mir kurzfristig ein Zimmer vermietete, meint sie zum Domkapitular und gibt ihm ein Küsschen auf die Wange. Der Pfarrer perplex versucht die Situation richtig zu stellen. Heide hingegen widmet sich dem Domkapitular und klopft ihm auf dem Bauch: "Aber der Stau am mittleren Ring muss noch weg! Mann! Kein Wunder! Sie haben sicher Rückenschmerzen." Der Domkapitular bejaht. "Komm Pfarrerchen", meint sie zum Domkapitular, "beginnen wir gleich mit der Rückgymnastik." Unter Applaus des Publikums wippen die beiden Rücken an Rücken. Der richtige Pfarrer ist entsetzt.

Hermine tauscht sich mit dem Domkapitular aus und versucht alles ins rechte Lot zu bringen und stellt die Aerobic-Lehrerin als neue Pfarrsekretärin vor. So nebenbei gesteht der hohe Gast vom Domberg, dass die Gymnastik ihm gut getan hätte, sein eingeklemmter Nerv sei wohl befreit. Mehrfach tritt jetzt Hans Meßmer, ein altlediger Heiratswilliger ins Geschehen und bittet beim Pfarrer um Gehör, was ihn stets verwehrt wird. Die Rolle des Hans Meßmer wurde vorzüglich von Karl-Heinz Jäger gespielt. Der Domkapitular will sich zu allem Übel noch einmieten. Eine Herausforderung von Hermine, die immer wieder beschwichtigen und schwindeln muss.

Emma kommt in Kontakt mit dem Domkapitular und klagt ihr das Leid mit ihrem Mann. Sie schenkt dem hohen Herrn eine Leber aus der Hausschlachtung und meint, die Pfarrhaushälterin wird sie ihm sicher zu bereiten. Trotz der Bedenken, dass Freitag ist, bereitet Hermine die Leber zu.

Die einzelnen Szenen: Weitere Gäste kommen ins Pfarrhaus

Ein neuer Gast ist Siggi Bischof, gespielt von Martin Heuer. Er ist der heimliche Freund von Uschi Engel und hat beim Pfarrer ein Zimmer gemietet. Hermine stellt Siggi Bischof dem Domkapitular als neuen Pastoralassistenten vor. Aufgeregt kommt jetzt die Pfarrgemeinderatsvorsitzende, um den hohen Gast vom Domberg zu treffen. Sie trifft dabei auf Siggi Bischof, der eine Stola umhängen hat und ein Gebetbuch in der Hand hält. Sie hält ihn für den Bischof, und gibt ihm sogleich auch zwei Spendenschecks, wenn er den Eintritt ihrer Nichte ins Kloster fördert.

Ein weiterer Gast - Heidemarie Rosenfeld - meldet sich jetzt beim Pfarrer als Gast. Die schüchterne Handarbeitslehrerin wird gespielt von Silke Göttlicher. Sie versucht immer wieder in peinlicher und verschämter Art den Grund ihres Daseins zu erklären.

Die einzelnen Szenen: Der Domkapitular lenkt ein

Der Domkapitular mischt sich unter die Versammelten und klagt über Kopfweh. Hermine und der listige Siggi Bischof tragen dem Domkapitular vor, dass er in seiner Predigt am gestrigen Abend geglänzt hätte und dafür von der Gemeinde minutenlang beklatscht wurde. Sie hätten eben beim Essen etwas zu viel getrunken und wollten ja unbedingt den Gottesdienst selbst halten. Bei der Predigt haben sie Sprüche geklopft, meint Hermine, wie beispielsweise: "Nur ein Streber isst freitags nie Leber." Siggi ergänzt noch: "Und am Schluss haben sie gerufen, dass sie für alle eine Runde Messwein ausgeben, der Bischof wird es schon bezahlen. Das Ganze können Sie sich gerne auch per Video anschauen", fügt Siggi hinzu und zeigt ihm eine Videokassette.

Der Domkapitular entsetzt, fällt vor dem Pfarrer auf die Knie. Er bittet, die Kassette zu vernichten, Beanstandungen über die Gemeinde wird es in keinem Falle geben. Er, der Pfarrer wird nicht versetzt und natürlich gibt es auch die notwendigen Zuschüsse für die Renovierung der Friedhofsmauer.

Die einzelnen Szenen: Ende gut, alles gut

Elfriede kommt nochmals in Spiel und verkündet dem Pfarrer trotzig, dass ihr Sachverstand und Begabung eher in der politischen Gemeinde gefragt sei und sie sich deshalb schweren Herzens entschlossen habe, nicht mehr bei den Pfarrgemeinderatswahlen, sondern bei den Stadtratswahlen anzutreten. Lachend übergibt Siggi Bischof am Ende Pfarrer Alfons die Schecks von Frau Engel und meint dazu: "Schnell einlösen, bevor sie etwas bemerkt."

"Das ist ja Wahnsinn!", so Pfarrer Alfons zum Schluss. "So viele Wunder können an einem Tag normalerweise nicht geschehen. Dem Himmel sei Dank!"

Dank für gelungene Aufführung

Der Dank der Schauspielerschar wurde noch dem Regisseur Gregor Schober zuteil. Dieser stellte im Gegenzug die Schauspielerschar, sowie Souffleuse Christina Böhmer und Silke Gerber, die für die Maske verantwortlich zeichnete, vor.

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Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Impressum

Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Text und Bild:

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