"Wiesen ist eben ein besonderer Ort"

Der Eierberg-Ort Wiesen und sein Wörthsee als Kleinod der Naherholung hatten schon vorher viele Reize. Nun sind sie um einige Mosaiksteinchen reicher, worüber sich Mensch und Tier gleichermaßen freuen dürfen. Im Rahmen einer Feierstunde wurde eine Art "Aussichtsstein", die Info-Tafel des Kanuwanderwegs des "Flussparadieses Franken" und die neue Ortseingangstafel vorgestellt - und ihrer Bestimmung übergeben.

Die Freude stand dem Bürgermeister von Bad Staffelstein, Jürgen Kohmann, richtiggehend ins Gesicht geschrieben: Die Wiesner hatten einmal mehr gezeigt, das Bürgerengagement hier besonders groß geschrieben wird. Er dankte allen, die hierbei mitgewirkt hatten. "Wir sind alle stolz, welche Künstler wir im Stadtgebiet und bei uns in Wiesen haben", stieß Stadtrat Hans Bramann ins gleiche Horn. "Es ist eine wunderbare Idee, eine wunderbare Sache." Sein besonderer Dank galt Franz Böhmer, der sich einmal mehr unermüdlich eingebracht hatte.

Dr. Anne Schmitt vom Wasserwirtschaftsamt Bamberg schloss sich den Dankesworten an die Adresse von Franz Böhmer an. "Wiesen ist einfach ein besonderer Ort mit einem besonderen See", kam sie fast ein wenig ins Schwärmen. "Und nun kommt ein weiterer Mosaikstein hinzu." Wenn man hier den Blick schweifen lasse, so sehe man unwahrscheinlich viel vom Staffelsteiner Land und vom "Gottesgarten am Obermain". Doch bislang gab es in Wiesen am Wörthsee für ortsunkundige Besucher noch keine Erläuterung, welche der Schönheiten man hier erspähen kann. "Eine weitere Tafel für einen Schilderwald wollten wir nicht", so Schmitt. "Es sollte stattdessen etwas Handfestes, etwas zum Anfassen sein."

So kam man auf die Idee, eine Art "Aussichtsstein" aufzustellen, auf dem man die stilisierten Kleinode sehen kann. Steinmetz Hans-Karl Schober - natürlich ein Wiesner - suchte den Stein (einen Schweizer Granit mit 800 Kilogramm "Lebendgewicht") heraus. Auf seinem Rücken zu sehen: Vierzehnheiligen, Staffelberg, Veitsberg - und natürlich der Main. Hans Bramann ging anschließend kurz auf den Kanuwanderweg ein, dessen Rastplatz an Kilometer 415,2 just in Wiesen am Wörthsee (er ist mit dem Main direkt verbunden) liegt. Er erläuterte kurz den Streckenverlauf und die Spielregeln, die es als verantwortungsbewusster Nutzer zu beachten gilt: Nicht bei allzu niedrigem Wasserstand "in See stechen" - und keinesfalls die Flachwasserbereiche befahren.

Annette Wenninger von der Unteren Naturschutzbehörde klärte auf, dass ein Teil des Wiesner Wörthsees künftig Naturschutzgebiet sei: Der flussseitige Teil des Weihers (Halbinsel, die vorgelagerte Insel und ein Teil der anderen Landzunge) sei den Vögeln vorbehalten, während der Bereich, der dem Dorf am Nächsten liegt, den Menschen als Naherholung und für Badespaß dienen kann und soll. Man habe hier in Wiesen schon eine Reihe seltener Arten nachgewiesen, allen voran den Flussregenpfeifer, dessen Population die Renaturierung entlang des Flusslaufs sehr gut getan habe. Aber auch das Blaukelchen und der Flussuferläufer, beides akut gefährdete Vogelarten, haben man hier bereits gesichtet. Der Flussregenpfeifer lege seine Eier gut getarnt und direkt ins Kiesbett: Leicht könnte die Brut der bedrohten Art zerstört werden. So müsse der Mensch eben leichte Einschränkungen in Kauf nehmen, dürfe nicht mehr in das Vogelschutzgebiet. Ob das auch für die Angler gelten wird, ist derzeit noch offen: Es gibt Einwände der Petrijünger - und demzufolge ein schwebendes Verfahren.

Wenninger und Dr. Schmitt zeigten auf, dass es im Vogelschutzgebiet auch zahlreiche Wintergäste und gefiederte "Durchzügler" gebe, weshalb die Sperre für Menschen ganzjährig gelte. Doch der größte Teil des Sees bleibt ja weiterhin für die Menschen und ihr Bedürfnis nach Naherholung offen. Dr. Schmitt wörtlich: "Alle kommen gerne nach Wiesen - die Menschen und auch die Tiere". Franz Böhmer zeigte sich stolz auf die neue Ortseingangstafel aus Richtung Unterzettlitz: Leider war sie nach dem letzten Dorffest - wohl auch ein wenig altersschwach - abgeknickt gewesen: Da habe man überlegt, wie man sie neu und ansprechend gestalten könne. Der künstlerische Entwurf kam dann von Anton Köcheler, Johannes Leicht zeichnete für die digitale Umsetzung verantwortlich, Robert Scherer schweißte den Rahmen und die Feuerwehr gab finanzielle Hilfe. Kurz: Man zog mal wieder an einem Strang.

Mit freundlicher Genehmigung von: Markus Drossel.

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Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Impressum

Erstellt am 25.04.2008 | Zuletzt aktualisiert am 05.03.2010 | Text und Bild:

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