Ansichten von Wiesen


Der Kirchplatz in der Dorfmitte.


Sommerfrische am Wiesener Wörthsee.


Das Besondere am Altmainstadion: Fußballspielen beim Dorffest mit Blick auf den Staffelberg.


Wiesen versteht es zu feiern.


Oldtimertreffen an einem schönen Sommertag.


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23.10.2016

Die Abschlussveranstaltung der "Einfachen Dorferneuerung" rund um die St. Andreas Kirche wurde mit einem feierlichen Festakt begangen.

Gemeinsame Freude bei der Abschlussveranstaltung. Bürgermeister, Landrat, Amt für Ländliche Entwicklung, Geistlichkeit, Blasmusik und nicht zuletzt die Ortsbevölkerung. Die Maßnahme hat den Ortskern erheblich aufgewertet, so der Tenor, der über der Veransttaltung stand.

Bilderstrecke (Bitte auf Bild klicken, um Ansicht zu vergrößern).

Abschlussveranstaltung/Abschluss der Einfachen Dorferneuerung in Wiesen

Wiesen:
Keine langen Reden bei der Abschlussveranstaltung. Man konnte förmlich spüren, wie sich die vorherrschende Freude und Begeisterung der Ortsbewohner über das gelungene Projekt auf die Redner übertrug. Pfarrer Rudolf Scharf freute sich, dass der kirchliche Segen mit eingebunden wurde. Zahlen standen nicht im Vordergrund. Das Eigenleistungen in Form von knapp tausend Stunden eingebracht wurden zeugt von Eigenverantwortung und sicher auch der gegebenen Möglichkeit der Mitwirkung bei Detailplanungen. Die Wiesener Blasmusik unter Leitung von Peter Schober begleitete die Veranstaltung und verlieh ihr hierdurch einen besonderen Akzent.
Die Sonne strahlte in den weiträumigen Dorfplatz als Bürgermeister Jürgen Kohmann das Abschlussfest eröffnete. Neben der Bürgerschaft begrüßte er besonders Pfarrer Rudolf Scharf, Landrat Christian Meißner und den Leiter des ALE,  Anton Hepple.
Das Stadtoberhaupt skizzierte zunächst die Entstehung des Projektes auf.  Es kann euch mit Stolz erfüllen meinte der Bürgermeister an die Ortsbürger gerichtet, dass durch gute und engagierte Zusammenarbeit zwischen dem Stadtbauamt, der örtlichen Bauleitung und nicht zuletzt vielen helfenden Händen ein Gemeinschaftswerk geschaffen wurde. Ein Danke richtete das Stadtoberhaupt an die Wiesener Blasmusik und verband dies mit einem herzlichen „Vergelt`s Gott“  an alle Beteiligten. Euer Ortskern mit Jugendheim, Spielplatz und dem Zentrum St. Andreas Kirche hat eine enorme Aufwertung erfahren. Ihr habt euch selbst beschenkt – heute ist der Tag dies zu feiern.
Pfarrer Rudolf Scharf freute sich über die Einladung des Bürgermeisters. Nach einem gemeinsamen „Vater unser“ erteilte er den kirchlichen Segen.
Landrat Christian Meißner bezeichnete Wiesen als sehenswertes Dorf welches in den Reihen unserer schönen fränkischen Dörfer einen besonderen Stellwert einnimmt. Er dankte Bürgermeister Kohmann für die Einleitung der Dorferneuerung und meinte, dass in Wiesen eine starke Bevölkerung mit funktionierten Vereinen vor zu finden ist. Man hat erkannt, dass der Platz um die Ortskirche die Aufwertung verdient hat. Heute lacht die Sonne, freuen wir uns über das gelungene Gesamtprojekt. Reichlich Applaus für den Landkreischef als er zum Schluss meinte: „Wiesen ein fränkisches Kleinod – nicht jeder darf so leben wie wir“.

Der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung, Anton Hepple, bezeichnete die Region als ein herrliches Stück Erde. Die Bezeichnung „Einfache Dorferneuerung“ habe in Wiesen voll gegriffen resümierte der Amtsleiter: In Gemeinschaft mit den Bürgern vor Ort planen, Eigenverantwortung durch Mithilfe zeigen und nicht zuletzt dadurch auch eine Gemeinschaft pflegen. Die Einzelobjekte wie Kinderspielplatz, Jugendheimsanierung und Wegenetzerneuerung sind hervorragend gelungen. Heute gilt es auch ein Danke an die Stadt Bad Staffelstein zu sagen. Die gute Zusammenarbeit mit dem Amt, die vorbildlich Bürgerbeteiligung, gute Presseberichterstattung, alles fügt sich nahtlos zusammen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, so Hepple zum Abschluss. Er verwies dabei auf die gelungene Pflasterung und dem Jugendheim im Hintergrund.

Ortssprecher Hans Bramann überbrachte die Dankesgrüße der Ortsbevölkerung. Dank richtete er an Pfarrer Rudolf Scharf für die Segnung und bei Landrat Christian Meißner bedankte er sich für die Gehwegumgestaltung entlang der Kreisstraße.
Was in kurzer Zeit hier realisiert wurde meinte Bramann sehe ich im Willen des Amtes für Ländliche Entwicklung, der Stadt Bad Staffelstein mit Stadtrat und Bauhof so wie der Bügerschaft von Wiesen begründet. Namentliche Nennungen verfolgten hier von Bramann. Wenn ich konnte war ich bei den Arbeitseinsätzen dabei meinte der Ortssprecher und schmunzelte. Es ging manchmal rau aber herzlich zu; er erzählte hierzu eine kleine Anekdote.  Letztendlich stand aber stets der Zusammenhalt im Vordergrund und so kann auf eine stolze Bilanz von 970 freiwillig geleisteter Arbeitsstunden zurück geblickt werden. Beteiligt hatten sich 65 Personen. Meine Freunde ist groß meinte Bramann zum Abschluss, dass das ehemalige Schulhaus saniert wird.

Den Abschluss des offiziellen  Programms bildete der Gedichtvortrag  - Das Land der Nachtigallen - von Hans-Karl Schober. Das Gedicht feierte am 26. Mai seinen 180. Geburtstag.
Essen und Trinken, der großzügige Dorfplatz, Kinderunterhaltung durch die Jugendgruppe „Eierbergkids“, Blasmusik  – alles fügte sich nahtlos zusammen. Ein würdiges Abschlussfest!


Zu den nachfolgenden Gedichten:
Bei Recherchen für die Kirchenchronik im Jahr 2000 stieß Prof. Dr. Günter Dippold auf Gedichte von Thiem. Bei allen Beteiligten war die Freude damals groß. Die Gedichte wurden in die  Chronik übernommen.
Georg Adam Thiem und seine Gedichte:
Georg Adam Thiem, 1811 als Sohn eines  Webermeisters in Bamberg geboren, von Herbst 1835 bis Frühjahr 1837 Kaplan in Döringstadt, war wohl einer der literarisch produktivsten Geistlichen , den die Diözese Bamberg im 19. Jahrhundert besessen hat; er veröffentlichte Predigten, Andachtsschriften, Nachrufe und vieles andere. Während seines anderthalbjährigen Aufenthaltes in Döringstadt scheinen ihm seine Aufgaben in Wiesen genug Muße für seine Schriftstellertätigkeit gewährt zu haben. Beispielhaft seine drei Gedichte zitiert, die er als Wiesener Kaplan geschrieben hat.
Ein Gedicht, veröffentlicht im TAG-BLATT DER STADT BAMBERG vom 26 Mai 1836, hat Thiem seinen Wirkungsort Wiesen gewidmet.

Das Land der Nachtigallen
Sonett
Wo find` ich es, das Land der Nachtigallen,
Wo wohl den Hain, der jugendlich und leicht
Zum dunkeln Laubgezelte sich verzweigt
Nach dieser Sänger ganzen Wohlgefallen?

Lang sucht`  ich`s denn wenn ihre Lieder schallen,
Dann Alles sich im Wonnerausche zeigt,
So manche Klage, mancher Seufzer schweigt,
Denn stärker wird des Herzens frohes Wallen.

Ich suchte lange – und ich fand
Das holde Nachtigallen-Land,
Fast kaum dem Namen nach bekannt,
Und wollt ihr`s wissen – dort, wo sich begrüßen
Der Staffelberg und Banz – da, rings von Wiesen
Umgeben liegt`s – es ist das Dörflein Wiesen                                            

Quelle: 500 Jahre St. Andreas Kirche Wiesen 2000, Prof. Günter Dippold, ISBN 3-926621-13-3


Aufgestellt 27. Mai 2016
Franz Böhmer


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Idee, Texte und Bilder: Franz Böhmer